Maurizio Vogrig

Tausendfach gewinnen

Maurizio Vogrig
Tausendfach gewinnen
seth-verlag-buecher-tausendfach-gewinnen.jpg

Gedruckt und als E-Book online exklusiv erhältlich bei Amazon

Entdecke das bewusste Erschaffen . . . und übernimm die Kontrolle über dein Leben!
Was prägt die Ereignisse, denen wir in unserem Leben begegnen? Was formt sie zu Erfolgen oder Misserfolgen, Gesundheit oder Krankheit, Armut oder Reichtum? Schicksal, Glück, Zufälle? Oder eine tiefere Dynamik, die bis anhin von der Wissenschaft noch nicht verstanden wurde?

"Hervorragend . . . bewegend! Lynda Dahl hilft uns, unsere kreativen Fähigkeiten bewusst zu fokussieren, während wir uns mit den Geheimnissen des Lebens auseinandersetzen."

Robert F. Butts, Co-Autor der Seth-/Jane Roberts-Bücher


Als Vizepräsidentin einer Computerfirma stieß Lynda Madden Dahl auf eine überraschende Botschaft: Unser Leben wird aus dem Gewebe unserer Gedanken, Gefühle und Glaubenssätze gefertigt. Was uns zuzustossen scheint, wird von uns verursacht. Durch die Änderung unserer Glaubenssätze formen wir unser Leben buchstäblich neu zu dem, was wir zu erfahren wünschen. In TAUSENDFACH GEWINNEN lässt uns Lynda auf der Suche nach einem Verständnis des bewussten Erschaffens an ihren Zweifeln, Enttäuschungen und Triumphen teilhaben. Mit ihrem einfachen und schrittweisen Vorgehen führt uns Lynda Madden Dahl auf den Weg zu Lebensfreude, Wohlsein und Zufriedenheit.
 

LESEPROBE: PROLOG

Du kannst in einem Text finden, was auch immer du hineinlegst, wenn du zwischen ihm und dem Spiegel deiner Vorstellungskraft stehst.

—Mark Twain


Zuckerwattewolken hingen über den zerfurchten Na–Pali–Klippen, weißer Flaum, der die schillernden Grüntöne der Vegetation und das Blau von Himmel und Wasser betonte. Der Tag in jenem Sommer 1989, als mein Liebes– und Lebenspartner Stan Ulkowski unseren Mietwagen durch das grüne Hanalei–Tal an der Westküste von Kauai lenkte, war perfekt wie eine Ansichtskarte. Unsere Vorfreude wuchs, als wir uns unserem Ziel näherten.

Am vorhergehenden Tag waren wir als Touristen in einem winzigen metaphysischen Buchladen auf der Nordküste des Insel gelandet. Ein Werbeplakat an der Anschlagtafel kündigte eine Channeling–Sitzung an, die am folgenden Tag in der Nähe durchgeführt werden sollte. Das Medium, das als international bekannte Persönlichkeit beschrieben wurde, die einem nichtphysischen Bewusstsein erlaubte, durch es zu sprechen, war unterwegs nach Asien und machte einen Zwischenhalt in Kauai. Es klang euphorisch genug, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen und auch unkonventionell genug, um uns einen einmaligen Abschluss unseres Urlaubs zu gewähren.

Stan fuhr landeinwärts in eine schmale Landstraße, vorbei an einer Milchviehfarm in Richtung der sanft gewellten Landwirtschaftsgegend der Insel. Das große blau–weiß gestreifte Sonnendach, das Erkennungszeichen unseres Zielortes, war einfach zu finden, ein erstaunlich moderner Kontrast zu den benachbarten traditionellen hawaiischen Häusern. Nach der freundlichen Begrüßung begleiteten uns die Gastgeber zu den Schattenplätzen unter der Markise.

Während wir warteten, bis alle ihren Platz gefunden hatten, wanderte ich in Gedanken durch die Jahre und Ereignisse zurück, die dazu geführt hatten, dass sich zwei vollständig durch das Computerzeitalter geformte Menschen nun derart unbeschwert auf die Worte eines Trance–Mediums einlassen konnten. 1984 war ich Produkt–Marketing–Direktorin bei Apple gewesen. 1989, zum Zeitpunkt unseres Besuchs auf Hawaii, war ich Vizepräsidentin einer Hightech–Firma, mein Einkommen hatte sich mehr als verdoppelt… und ich besaß Aktien des Unternehmens im Wert von einer Million Dollar.

In den dazwischen liegenden Jahren war ich auf meine eigene Art von Wunder gestoßen. Ich entdeckte, dass es keine Ursache und Wirkung im klassischen Sinn gibt, sondern dass ich die Ursache der äußeren Ereignisse bin, die mir zustoßen. Schicksal, äußere Umstände und Glück wurden zu Konzepten der Vergangenheit. Ich lernte das befreiendste Gefühl, die aufregendste Nachricht aller Zeiten kennen: Wir erschaffen unser Leben aus dem Gewebe unserer Gedanken, Gefühle und Glaubenssätze. Was uns zuzustoßen scheint, wird von uns verursacht. Was wir von uns selbst, von unserer Welt und dem Universum denken, wird zu Bausteinen für die Ereignisse und materiellen Objekte, die in unser Leben eintreten.

Wenn es darüber hinaus noch fantastischere Nachrichten gäbe, was könnten sie möglicherweise sein? Unserem Wesen wohnt die Fähigkeit inne, das zu erschaffen, was wir zu erleben wünschen. Wir übertragen unsere Glaubenssätze durch unsere Gedanken, Gefühle und Vorstellungskraft nach innen. Unser vorurteilsfreies und nicht wertendes inneres Selbst nimmt diese Rohinformation auf und formt daraus getreu diejenigen Ereignisse, die genau das widerspiegeln, was wir zu sehen erwarten.

Natürlich glaubte ich damals kein Wort davon, als ich versehentlich mein erstes metaphysisches Buch kaufte. Die Prosa der vorherigen nicht-metaphysischen Bücher dieser Autorin hatte mich süchtig gemacht. Ich brauche eine weitere Dosis. Hätte ich vermutet, ihr neuestes Buch könnte irgendetwas fluffig Irrationales sein, wäre mein Interesse schneller verebbt als die Meeresgezeiten.

Von der ersten Seite an war ich jedoch fasziniert und entschied mich, mehrere von ihr erwähnte Namen weiter zu erforschen. Versteckt hinter meiner Sonnenbrille schlich ich in einen kleinen metaphysischen Buchladen in der Nähe von Palo Alto in Kalifornien. Satter Räucherstäbchenduft und Bilder von bärtigen Gurus, die spirituell Hof hielten, vertieften meine Bedenken, dass ich die vernünftige Welt auf der Schwelle des Ladens hinter mir gelassen hatte. Ich wusste, dass ich mich zusammen mit Alice auf der fernen Seite des Spiegels befand, als ich das Bild einer entkörperlichten kalkweißen Hand anschaute, die durch graue Wolken stieß, während sie sich an einem Blitzstrahl festhielt.

Als ich mich der langhaarigen Frau hinter der Registrierkasse näherte, erhaschte ich einen Blick auf nackte Füße mit Knöchelglöckchen unter dem Saum eines ausgebleichten Baumwollgewands. Das Klicken meiner hochhackigen Schuhe prallte von den Kristallen und Amethysten in der Vitrine ab und zerriss die Beschaulichkeit des Ladens. Ich fragte nach den gewünschten Büchern, kaufte sie und machte einen schnellen Rückzug in meine Welt von Businessplänen und Technologie.

Von diesem nicht gerade vielversprechenden Beginn aus bewegte ich mich schnell durch Dutzende von Büchern, mit Abzweigungen zu neuen Autoren, sobald ich von ihnen erfuhr. Ich war noch nicht überzeugt davon, dass es mehr hinter der Realität gab, als die offizielle Welt zugab, aber meine Einstellung wurde wesentlich offener. Mein Fokus richtete sich auf Bücher, die mir sagen konnten, wie ich in meinem Leben das geschehen lassen konnte, was ich zu erleben wünschte.

Schließlich entschied ich mich für ein Modell, das ich akzeptieren konnte, nämlich die von Jane Roberts in den Seth-Büchern entworfenen Konzepte.1 Ich bin von praktischer Natur. Ich funktioniere gut, wenn ich die Grundlage einer These verstehe, aber ich bin vollständig unfähig, nur mit dem Glauben allein den Sprung von Bekanntem zu Unbekanntem zu wagen. Ich brauche keine Beweise, nur einen flüchtigen Blick auf eine zugrundeliegende Organisation oder Struktur, die eine Behauptung unterstützt.

Wenn mir gesagt wird, ich könne mit meinen Gedanken bewusst etwas erschaffen, gehe ich – wenn diese Aussage wahr ist – davon aus, dass der Gedanke einen Prozess durchläuft, um Teil eines zukünftigen Ereignisses zu werden. Eine Gruppe von Mechanismen muss in Kraft treten, universell im Umfang, aber trotzdem systematisch, damit dies stattfinden kann. Indem Seth die Natur der Realität klar definierte, gab er mir das notwendige Verständnis, um mit diesem pionierhaften Konzept zu experimentieren, das darin bestand, das zu erschaffen, was ich erleben wollte.

Es gab jedoch ein Problem. Weder Seth noch irgendjemand anderer hatte einen klaren Plan von hier nach dort vorgelegt, dem ich folgen konnte. Sie boten Vorschläge an und erwähnten einige der Werkzeuge, die dazu gebraucht werden konnten, aber sie gaben mir keine Anhaltspunkte und keine Möglichkeit, die Wirksamkeit des Prozesses abzuschätzen, bis meine Schöpfung in die physische Realität eintrat – oder eben nicht, wie es gegebenenfalls sein könnte. Sie sagten mir nicht, in welche Fallen ich tappen könnte, welche Schritte den Prozess beschleunigen würden, welche Landminen mich erwarteten. Im Wesentlichen sagten sie einfach nur, dass ich es tun könnte… was keineswegs bedeutungslos ist!

Im Laufe einer langen, auf Logik begründeten Karriere gelangte ich gut ausgerüstet in den Bereich des Irrationalen und besaß die Eigenschaften, die schließlich dazu beitrugen, den Code für bewusstes Erschaffen knacken zu können. Meine ersten einfachen Erfolge waren leicht: Ich materialisierte Parkplätze.

In der Weihnachtszeit sind die Einkaufszentren in San Francisco verstopft mit Fahrzeugen, die um einen Parkplatz kämpfen. Dieses Umfeld wählte ich als meinen Testort aus. In meinem Auto hatte ich ein Formular vorbereitet, um gewisse Informationen aufzuschreiben, zum Beispiel, wann und wo und wie der Test stattfand, ob ich Erfolg oder Misserfolg beim Finden meines gewünschten Parkplatzes hatte – das heißt, ganz nahe beim Eingang.

Wenn ich mich jeweils dem entsprechenden Einkaufszentrum näherte, begann ich einen Parkplatz sehr nahe bei dem von mir bestimmten Geschäft zu visualisieren und eine intensive Freude über meine kleine Heldentat zu spüren. Nach fünfundzwanzig Erfolgen und keinem einzigen Misserfolg warf ich das Formular weg und wählte mein nächstes Projekt aus. Da gab es kein Zwischending für mich. Ich setzte mein Ziel auf Reichtum.

Was ich eigentlich wollte, war Freiheit. Frei zu sein, um zu entscheiden, was ich mit dem Rest meines Lebens tun wollte, frei zu sein, um meinen eigenen Zeitplan zu wählen, frei zu sein von Vorgesetzten und frei zu sein, um das mit meiner Zeit tun zu können, was ich wollte. Ich dachte, dass Geld mir diese Freiheit erkaufen konnte, und deshalb wurde Reichtum zu meinem Ziel.

Wenn es doch nur so einfach gewesen wäre wie das Erschaffen von Parkplätzen… aber eins nach dem anderen.

Damals, vor langer Zeit, war Stan meinem Vorhaben gegenüber liebevoll desinteressiert. „Oh, sehr interessant”, murmelte er höflich, wenn ich ihm gewisse Abschnitte des jeweils aktuellsten Buches vorlas, und kehrte dann mit einem vorzüglichen Timing zu seinem eigenen Lesematerial zurück – nicht allzu schnell, um verletzend zu sein, aber in genau der Nanosekunde, als der Weg frei war; das ließ mich vermuten, dass das Ganze für ihn gähnend langweilig war.

Zur gleichen Zeit waren ihm als Direktor der Außendienstabteilung eines großen Computerherstellers hunderte von Personen unterstellt. Stan stammte ursprünglich aus der Ingenieurswissenschaft, der Technik und der Finanzwirtschaft. Wenn ich schon Schwierigkeiten hatte, die angebliche Logik für die Esoterik zu verlassen, würde das für Stan einen Quantensprung bedeuten. Aber irgendeinmal machte er dann diesen Sprung, wenn man im Nachhinein ein eher langsames Schneckentempo so bezeichnen darf.

An Anfang wurde sein wachsendes Interesse häufig durch selbst eingebaute Realitätsprüfungen gedämpft, wie damals, als er zugestimmt hatte, an seinem ersten metaphysischen Seminar teilzunehmen. Als wir unsere Koffer auspackten, sagte ich ihm voller Enthusiasmus, dass die Konferenzteilnehmer das Hotel vollständig ausgebucht hatten. Er öffnete voller Schwung die Vorhänge und trat auf unseren Balkon im zweiten Stockwerk, um den beeindruckenden Sonnenuntergang in der Wüste besser betrachten zu können.

Einen Moment später wurde er ganz still und starrte auf den Innenhof hinunter. Ich fragte mich, was wohl los war, als ich mich neben ihn stellte. Dort unten standen in prachtvollem Ornat drei Frauen, deren Aufmachung vermuten ließ, dass sie aus einem Zigeunerstamm der Alten Welt in unsere Zeit versetzt worden waren. Ich lächelte voller Anerkennung über ihre kreativen Gewänder und wandte mich an Stan. Er war etwas bleicher geworden und sein Gesicht war unbewegt. Dann sagte er ganz ruhig: „Wo hast du mich da hingebracht?”

Jetzt, da wir unter dem blauweiß gestreiften Sonnendach saßen und zusahen, wie die warme Hawaiibrise die Stoffbahnen sanft kräuselte, konnten wir das Licht am Ende unseres persönlichen Tunnels sehen. In vier Monaten würde ich meine Aktien verkaufen und die Computerindustrie verlassen können. Wir waren endlich frei, nach Jahren wilder Pendelbewegungen zwischen Depression und Hochstimmung, zwischen Verzweiflung und Erkenntnis, vollständigem Vertrauen und vollständigem Vertrauensmangel. Wir hatten die Ozeane unseres Bewusstseins durchpflügt, manche Strömungen zu spät, andere jedoch rechtzeitig gesehen. Im Nachhinein wurde uns klar, wie der Prozess bewusster Erschaffung funktionierte und welche Teile an welchem Ort sein mussten, damit der Vorgang so glatt wie möglich ablief. Und der Eckpfeiler von allem war natürlich die Tatsache, dass Glaubenssätze erschaffen konnten.

Ich richtete nun meine Aufmerksamkeit auf die Worte des  Mediums, das sich jetzt in einem Trancezustand befand. Aber was hörte ich da? Dass unser Glaubenssatzsystem nichts mit dem Erschaffen der Ereignisse zu tun hat, denen wir begegnen? Dass wir dem Universum gerne gestatten, unsere Entscheidungen zu fällen und gerne seiner Wahl vertrauen? Dass wir den bewussten Verstand beiseitelegen, weil er uns nur in den Weg kommt?

Ein Mann mittleren Alters aus dem Publikum sagte, er habe seine Medikamente gegen hohen Blutdruck abgesetzt, um die Stärke seines Glaubens an das Universum zu prüfen. Wenn er in Einklang damit wäre, hätte er keinen hohen Blutdruck mehr, nicht wahr? Richtig. Nun, so sagte er, dann bräuchte er noch mehr Vertrauen, denn sein Blutdruck sei nach der Absetzung der Medikamente explodiert, und offensichtlich sei das sein Fehler, weil es ihm genau an dieser entscheidenden Grundeinstellung mangelte.

Ein anderer, etwas jüngerer Mann, bat um Rat, wie er herausfinden könnte, welche Karriere er einschlagen sollte. Es wurde ihm gesagt, seine Bedenken fallenzulassen, weil sie zu egoorientiert seien, und auf das Universum zu warten, das ihn vielleicht nicht zu einer Karriere führen würde, aber immerhin zu einem Job, der dann zu einer Karriere führen würde oder auch nicht, je nach den Anweisungen von hoch oben.

Meine Gedanken flogen in die Atmosphäre wie winzige erschrockene Vögel. Augenblick mal! Gewiss ist es wichtig, uns selbst mit dem universellen Bewusstsein in Einklang zu bringen, unserer Führung zuzuhören und der Hilfe zu vertrauen, die wir erhalten. Gewiss! Aber wessen Leben ist dies denn überhaupt? Was geschieht mit meinem persönlichen Wachstum, oder geht es nur darum, Gott zuzuhören, bis er mir sagt, was das Beste für mich ist? Vielleicht gibt es mehr zu lernen, als nur gerade zuzuhören und zu reagieren. Möglicherweise und eventuell möchte das Universum nicht, dass ich die Verantwortung für mein Lernen abgebe. Und würde die Struktur dieser Realität ein solches Vorkommnis überhaupt erlauben?

Was ist mit meinem bewussten Geist, dieser wunderbaren Ausdehnung meines inneren Selbst, der gewohnt ist, mein Lebenswerk zu beobachten; was ist mit seinem Recht, sich für eine Handlung zu entscheiden? Was ist, wenn meine Führung mir vorschlägt, dass ich das Publikum als Schauspielerin total in Bann ziehen würde, ich aber nur einfach daheim sitze und warte, dass das Telefon klingelt und mich zu einem Vorstellungsgespräch einlädt, statt selbst täglich fünf Leute anzurufen, die mir helfen können? Vielleicht habe ich Glaubenssätze, die darin bestehen, dass ich in Wirklichkeit Angst davor habe, mich einem Vorstellungsgespräch zu stellen, und dass es einfacher ist zu hoffen, das Universum lasse das Telefon klingeln, es befreie mich von aller Angst während des Vorsprechens, es verhelfe mir durch Osmose zu Talent und ließe mich trotz meines Stotterns zu einem Star werden. Ziemlich unwahrscheinlich!

Wenn meine Glaubenssätze nicht in Einklang mit den Vorschlägen des Universums sind, mag ich den Job wohl bekommen, werde ihn jedoch nicht lange behalten, weil ich nicht das widerspiegeln kann, was ich innerlich fühle. Vielleicht wurde mir ein bewusster Geist als wunderbares Vehikel gegeben, um in Übereinstimmung mit meinem inneren Selbst zu arbeiten und um zu verstehen, wie die Dinge in dieser Realität ablaufen und um dann das zu ändern, was mich einschränkt. Vielleicht besteht unsere größte Lektion darin, dass wir Co–Erschaffende gemeinsam mit dem Universum sind, mit einer ganz bestimmten aktiven Rolle bei der Entwicklung unseres Lebens. Und als große Überraschung: Können wir tatsächlich genau jetzt, während wir auf der Erde sind, ganzheitliche Wesen mit Geist, Verstand und Körper sein, die übereinstimmend und als gleichwertige Teile miteinander arbeiten und die alle entscheidend für den Erschaffungsprozess sind?

Stan und ich verabschiedeten uns in der ersten Pause und fuhren an den Strand zurück. Ob es nun in Trance durchgegebene Informationen waren oder nicht – sie waren auf jeden Fall weit ab vom Schuss. Wir waren bestürzt darüber, dass alte religiöse Ideen aus den Falten metaphysischer Gewänder hervor spähten und unser Vorwärtsgehen zu frischen, verzweifelt notwendigen Erkenntnissen, die unsere Welt neu strukturieren können, behinderten. Wir sprachen darüber, dass alle Menschen Frieden wünschen, aber nur wenige erkennen, dass dies nur geschehen kann, wenn genügend von uns ihre Glaubenssätze über Verwundbarkeit und Opferrollen verändern. Alle wünschen sich Gesundheit, aber die meisten glauben, dass sie unschuldige Lämmer sind, die nur auf den zufälligen Angriff von Viren und Krankheiten warten. Wer wünscht sich keine gute Beziehung, aber wie viele erkennen, dass ihre Glaubenssätze über ihren Selbstwert oder über ihr intimes Bindungsverhalten der Stolperstein für die Liebe sein könnten und nicht die Persönlichkeit ihres Partners oder ihrer Partnerin?

Das Entscheidende ist die Verantwortung, die Verantwortung für unser Glaubenssatzsystem, das ein Ereignis verursacht – das eine Wirkung verursacht – das eine Emotion verursacht – das das verstärkt, was wir denken. In anderen Worten: Wir sind verantwortlich für den Bilderteppich unseres Lebens, für die abgetragenen, verwaschenen Fäden und für die hell glänzenden Knöpfe. Für das ganze Gewebe. Es macht überhaupt nichts aus, ob wir damit einverstanden sind, alles was uns zustößt zu erschaffen; wir tun es sowieso. Der Unterschied zwischen dem Gewahrsein und die Entscheidung, uns dessen nicht gewahr zu sein, kann den Unterschied zwischen einer erfüllten und üppigen Existenz und einer von Aufruhr befrachteten Existenz bedeuten.

Auf der Rückfahrt im leuchtenden Sonnenschein von Kauai erkannten Stan und ich, dass der Tag keineswegs verloren gewesen war. Tatsächlich schimmerte eine glückliche Entdeckung an seinem Rand. Wir fanden nun die lange gesuchte Antwort auf unsere Frage, was wir mit unseren Leben tun sollten, wenn wir die Computerindustrie verlassen würden. Wir entschieden uns, dass wir uns selbst und anderen helfen wollten, uns unseres individuellen Potenzials gewahr zu werden. Wir wollten dem weltweiten Glaubenssatz, dass Ereignisse rein zufällig stattfinden und nur Gott alles wieder in Ordnung bringen kann, Alternativen gegenüberstellen. Wir wollten allen denjenigen, die zuhören wollten, sagen, dass es Spaß machen sollte, dass wir alle die angeborene Fähigkeit haben, uns in unsere Träume hinaufzuschwingen… genau wie Jonathan Livingston Seagull.

Seit 2018 Chief Publisher, Mitbegründer, Verwaltungsrat und Teilhaber von smartmyway. Übersetzer und Autor. Vorher als Geschäftsführer des Seth-Verlags sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Lugano tätig.

Experte für Kommunikation, Media Management, Verlagswesen, professionelle Übersetzungen, Veröffentlichungen von digitalen Publikationen von internationalen und nationalen Autoren, Spezialist für Amazon-Publikationen, Medien-Digitalisierung.